Am Sonntag haben mein Mann, mein Sohn und ich unser erstes Hochbeet angelegt. Ich habe die gemeinsame Zeit mit meinen Lieben sehr genossen – alleine schon ein riesiger Vorteil des Gärtnerns. Ich möchte in meinem Hochbeet hauptsächlich Gemüse anbauen, aber natürlich eignen sich Hochbeete ebenso für Kräuter und auch Blumen. Wie wir vorgegangen sind und was es beim geplanten Gemüseanbau im Hochbeet zu beachten gilt (das ist doch einiges!) möchte ich euch nun näher beschreiben.
Warum eigentlich ein Hochbeet? – Die Vorteile
Die Hochbeete haben gegenüber den normalen Flachbeeten einige Vorteile:
- Rückenschonendes Arbeiten (kein bücken und knien auf dem Boden mehr nötig)
- Sehr platzsparend (2qm reichen bereits aus, können auch auf dem Balkon aufgestellt werden)
- Durch die unterschiedliche Befüllung (verschiedene Schichten) entsteht im Bett eine höhere Grundtemperatur -> frühzeitige Aussatz und Bepflanzung, frühere und längere Ernte
- Trotz geringen Platzbedarfs sind die Erträge höher als in Flachbeeten
Das Hochbeet – Unsere ersten Schritte
Zunächst haben wir einen Bausatz (79Euro) für das Hochbeet gekauft. Außerdem brauchten wir feinmaschigen Draht (damit die Wühlmäuse und Maulwürfe nicht ins Bett krabbeln und die Wurzeln auffressen) und natürlich Erde. Da haben wir zum einen normale Gartenerde (100L) genommen und dann noch spezielle Hochbeeterde (50L). Die Maße vom Hochbeet sind: 106 x 65 x 76 (Breite x Tiefe x Höhe). Die Maße können natürlich ganz individuell an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Allerdings sollte das Hochbeet nicht tiefer als 1,20m bis 1,30m sein, da die Mitte sonst nicht mehr gut erreichbar ist. Die optimalen Maße sind daher etwa 2,00 m x 1,30 m.
Das Hochbeet ist aus Douglasie, einem witterungsbeständigen Holz. Ebenfalls gut eignen sich Lärche und Eiche. Fichte und Kiefer sind nicht optimal, da sie der Witterung schneller zum Opfer fallen. Hochbeete gibt es aus den verschiedensten Materialien, so auch aus Beton, Stein, Stahl, Aluminium, Korb usw. Ich persönlich mag die Holzbeete am liebsten, allerdings solltet ihr euch vorher bewusst sein, dass Holz irgendwann verrottet und das Hochbeet irgendwann wohl eingestampft werden muss.
Zum Hochbeet dazu gehörte des Weiteren eine schwarze Folie (man kann hier auch spezielle Noppenfolie für Hochbeete nehmen), die die Wände des Hochbeetes von innen gegen den witterungsbedingten Verfall schützt. Diese sollte unbedingt vorher angebracht werden!
Nachdem das Hochbeet aufgebaut war, haben wir uns einen geeigneten Platz dafür gesucht. Das Hochbeet sollte in Nord-Süd-Richtung (die kurzen Seiten in Richtung Norden und Süden) aufgestellt werden, damit der Lauf der Sonne optimal genutzt werden kann. Dann haben wir den Boden etwa 30 cm ausgehoben.
Unten in das Hochbeet kommt zunächst der feinmaschige Draht. Wir haben ihn mit Nägeln an der Umrandung des Hochbeetes festgehämmert (mit Flachkopfnägeln). Man kann ihn jedoch auch einfach im Hochbeet ausbreiten und dann etwa 15 cm an den Seiteninnenwänden hochziehen. Tipp: Eine exakte rechtwinkelige Linie erhaltet ihr, indem ihr den Draht über ein Kantholz biegt. Danach geht es dann an die Befüllung des Hochbeetes.
Die Befüllung des Hochbeetes
Das Hochbeet wird mit verschiedenen Schichten befüllt. Das ist wichtig, denn durch die unterschiedliche Kompostierung wird eine optimale Temperatur im Beet erreicht und die Nährstoffversorgung ist sehr vielseitig. Jede Schicht sollte etwa 25 bis 30 cm stark sein. Das Material wird dabei von unten nach oben immer feiner.
- Die unterste Schicht sollte aus Hecken- und Baumschnitt bestehen, also Ästen und Zweigen, Strauchabfällen und Wurzelstöcken. Darauf wird etwas Erde verteilt.
- Darauf kommt dann eine Schicht aus Grassoden (der zuvor ausgehobene Rasen, mit der Bepflanzung nach unten!)
- Dann kann eine Schicht mit gehäckseltem Strauchschnitt folgen.
- Danach eine Schicht aus Laub (leicht angefeuchtet)
- Eine Schicht aus Kompost oder Pferdemist
- Dann Gartenerde und zu guter Letzt Blumenerde oder spezielle Hochbeeterde
Diese Reihenfolge sollte unbedingt eingehalten werden, denn nur dann können optimale Erträge erzielt werden.
Das Hochbeet – Die Bepflanzung
In den ersten beiden Jahren sind die Nährstoffe reichlich im Hochbeet vorhanden. Das bedeutet, wir sollten in dieser Zeit nur solche Gemüsesorten anbauen, die a) viele Nährstoffe benötigen und b) kein Nitrat einlagern. Unterschieden werden hier Stark,- Mittel-, und Schwachzehrer.
Starkzehrer
Auberginen, Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Gurken, Kartoffeln, Kohl, Kürbis, Lauch, Melonen, Rhabarber, Rosenkohl, Sellerie, Tomaten, Wirsing, Zuccini
Mittelzehrer
Endivien, Fenchel, Knoblauch, Kohlrabi, Mangold, Möhren, Neuseeländer Spinat, Paprika, Porree, Rettich, Rote Beete, Salat, Scharwurzeln, Spinat, Stangenbohnen, Zwiebeln
Schwachzehrer
Buschbohnen, Erbsen, Erdbeeren, Feldsalat, Kräuter, Kresse, Puffbohnen, Radieschen, Sommer- und Winterportulak.
Reiche Erträge liefern Mischkulturen, das heißt es werden unterschiedliche Pflanzen zusammen im Hochbeet angebaut. Allerdings muss hierbei auch wieder einiges beachtet werden, denn nicht alle Pflanzen vertragen sich miteinander. Das liegt zum einen daran, dass sie eine unterschiedliche Nährstoffaufnahme haben oder daran, dass sie Stoffwechselprodukte durch die Wurzeln ausscheiden, die für andere Pflanzen schädlich wären und sie am Wachstum hindern würden. Aus diesem Grund solltet ihr euch vor der Aussaat und Bepflanzung ausführlich damit beschäftigen, welche Pflanzen nebeneinander stehen dürfen und welche besser nicht. Auch macht es Sinn, sich vorher einen Bepflanzungsplan zu machen, denn die Pflanzen einer Gattung dürfen in vielen Fällen für einige Jahre nicht an der selben Stelle angepflanzt werden.
Nun eine kurze Übersicht über die gängigen Pflanzen und ihre passenden Nachbarn:
Pflanze | Gute Nachbarn | Schlechte Nachbarn |
---|---|---|
Buschbohnen | Bohnenkraut, Erdbeeren, Gurken, Sellerie, Rote Bete, Kohlarten, Kopfsalat, Pflücksalat, Tomate | Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Lauch, Zwiebeln |
Endivien | Fenchel, Kohlarten, Lauch, Stangenbohnen | |
Erbsen | Dill, Fenchel, Gurken, Kohlarten, Mais, Möhren, Kohlrabi, Kopfsalat, Radieschen, Zucchini | Bohnen, Kartoffeln, Knoblauch, Lauch, Tomaten, Zwiebeln |
Erdbeeren | Borretsch, Buschbohne, Knoblauch, Kopfsalat, Lauch, Radieschen, Schnittlauch, Spinat, Zwiebeln | Kohlarten |
Fenchel | Endivien, Erbsen, Feldsalat, Gurken, Kopfsalat, Pflücksalat, Salbei | Bohnen, Tomaten |
Gurke | Bohnen, Dill, Erbsen, Fenchel, Kohl, Kopfsalat, Kümmel, Lauch, Mais, Rote Bete, Sellerie, Zwiebeln | Tomaten, Radieschen |
Kartoffeln | Dicke Bohnen, Kohlarten, Kohlrabi, Kümmel, Mais, Tagetes, Spinat | Kürbis, Tomaten, Sellerie, Sonnenblumen |
Knoblauch | Erdbeeren, Gurken, Himbeeren, Lilien, Möhren, Rosen, Obstbäume, Tomaten, Rote Bete | Erbsen, Kohlgewächse, Stangenbohnen |
Kohlarten | Bohnen, Dill, Endivien, Erbsen, Kartoffeln, Kopfsalat, Lauch, Sellerie, Spinat, Tomaten, | Erdbeeren, Knoblauch, Senf, Zwiebeln |
Kohlrabi | Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, Kopfsalat, Tomaten, Radieschen, Rote Bete, Sellerie, Spinat, Lauch | |
Kopfsalat | Bohnen, Dill, Erbsen, Erdbeeren, Gurken, Kohl, Lauch, Möhren, Tomaten, Zwiebeln | Petersilie, Sellerie |
Lauch | Erdbeeren, Kohl, Kopfsalat, Möhren, Sellerie, Tomate | Bohnen, Erbsen, Rote Bete |
Möhren | Dill, Erbsen, Knoblauch, Lauch, Radieschen, Rettich, Tomaten, Zwiebeln, Schnittlauch | |
Radischen/Rettich | Bohnen, Erbsen, Kohl, Kopfsalat, Möhren | Gurken |
Sellerie | Spinat, Buschbohnen, Gurken, Kohl, Lauch, Tomaten, Kohlrabi | Kartoffeln, Kopfsalat, Mais |
Tomaten | Buschbohne, Knoblauch, Kohl, Kohlrabi | Erbse, Fenchel, Kartoffeln |
Zuccini | Kopfsalat, Lauch, Möhren, Petersilie, Rettich Radieschen, Rote Bete, Sellerie, Spinat, Stangenbohnen, Zwiebeln | |
Zwiebeln | Bohnenkraut, Erdbeeren, Dill, Gurken, Kopfsalat, Möhren, Rote Bete | Bohnen, Erbsen, Kohl |
Bitte achtet beim Anpflanzen von Gemüsesorten sowohl darauf, zu welchen Zehrern sie zählen, als auch ob sie zueinander passen. Dann sollte die Ernte aus eurem Hochbeet sehr ertragreich ausfallen.
Und natürlich – das Pflanzen in einem Hochbeet ist hervorragend für eure Kinder geeignet. Stellt sie auf einen kleinen Hocker und dann können sie fleißig beim aussäen, bewässern und ernten helfen. Besonders Erbsen eignen sich übrigens für das gemeinsame Anpflanzen, denn die Ernte macht hierbei besonders viel Spaß: Sie können direkt roh verzehrt werden! (siehe auch: Drei Gemüsesorten mit Kindern anpflanzen)1.
Zum Schutz vor Vögeln, Katzen und anderem Getier haben wir eine einfach Konstruktion gebaut, die nochmal mit engmaschigen Draht versehen worden ist. Diese können wir nun auf das Beet legen und bei Bedarf einfach abnehmen.
Ich hoffe, euch hat der Artikel gefallen und ich freue mich über ein Like 🙂 Vielleicht war für den einen oder anderen ja eine Inspiration dabei und ihr habt nun auch so viel Lust auf das Hochbeet wie ich!
Ich wünsche euch eine sonnige Woche und eine wunderbare Zeit draußen in der Natur mit euren Kindern
eure Kira!
P.S.: Gibt es bei euch im Familienalltag immer wieder Konflikte? Fühlst du dich überfordert und gestresst, reagierst schnell ungeduldig und schimpfst viel? Möchtest du gerne raus aus diesen Mustern? Dann kontaktiere mich und wir vereinbaren ein kostenloses Erstgespräch!2.
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Empfohlene Literatur
Quellen

Über den Autor
Kira Schlesinger ist Sozialpädagogin und Mutter. Sie interessiert sich insbesondere für bedürfnisorientierte Erziehung und hat sich intensiv in diesem Bereich weitergebildet. Eines ihrer Kernanliegen ist es (werdende) Eltern im sicheren Umgang mit ihren Kindern zu unterstützen. Ausbildungen zur Trage- und Stillberaterin, zahlreiche Fortbildungen im Coaching Bereich und ihr Erfahrungsschatz bilden die Grundlage für realitätsnahe und alltags orientierte Beratung...mehr
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2 Kommentare Ein "Hochbeet anlegen mit Kind"
Liebe Kira, das ist wunderbar beschrieben und macht richtig Lust zum Ausprobieren.
Wenn der Herbst kommt, lässt sich so ein Beet auch noch mit einem Aufsatz aus Folie oder festem Kunststoff vor Kälte schützen, dann könnt Ihr noch länger ernten. Genauso im Frühjahr als Frühbeet benutzen und früher ernten.
Viel Erfolg und eine wundervolle Hochbeetsaison wünsche ich Euch,
Astrid
Liebe Astrid, vielen Dank 🙂 Ich bin auch wirklich glücklich und werde ganz bald noch ein weiteres bauen 🙂
Liebe Grüße, Kira